Konservative Therapie
Osteoporosetherapie
Was ist Osteoporose
Die Osteoporose ist eine Mineralsalzminderung des Knochens, das heißt der Knochen wird „porös“. In Deutschland leidet jede 3. Frau nach den Wechseljahren unter Osteoporose. Auch Männer können von der Osteoporose betroffen sein. Wir gehen davon aus, dass ca. 10 Millionen Menschen in Deutschland an Osteoporose leiden.
Eine zunehmende Verminderung der Knochensubstanz führt auf Dauer zu einem deutlich erhöhten Knochenbruchrisiko. Daher ist das frühzeitige Erkennen einer Osteoporose sehr wichtig, da wir heute in der Lage sind die Osteoporose in den allermeisten Fällen wirkungsvoll zu therapieren.
Vorbeugung der Osteoporose
Um einem Abbau der Knochensubstanz und somit der Osteoporose sinnvoll vorzubeugen, ist körperliche Bewegung wichtig. Empfehlenswert ist ein regelmäßiges Geh- oder leichtes Lauftraining, Kraft- und Koordinationstraining oder auch Wassergymnastik. Schon regelmäßiges Spazierengehen (30 min mehrmals wöchentlich) hat eine vorbeugende Wirkung.
Eine kalzium- und Vitamin D –reiche Ernährung ist zu empfehlen. Die ausreichende Kalziumzufuhr kann vor allem durch das Trinken kalziumhaltiger Mineralwasser und den Verzehr von Milchprodukten gewährleistet werden.
Vitamin D ist reichlich in Fisch, Eiern, Milch und Butter enthalten. Zudem wird es unter dem Einfluss von UV-Strahlen vom Körper gebildet. Daher sollten gerade ältere Leute täglich mindestens eine halbe Stunde draußen im Tageslicht verbringen.
Rauchen, Akoholgenuss sowie phosphathaltige Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Schmelzkäse, Softdrinks (Cola) fördern den Knochenabbau und sollten vermieden werden.
Basistherapie bei Osteoporose
Bei einer beginnenden Osteoporose ist es sinnvoll die medikamentöse Basistherapie durchzuführen. Dies beinhaltet eine tägliche Zufuhr von Kalzium von 1000mg (wenn möglich über kalziumhaltige Mineralwasser und Milchprodukte) und die tägliche Einnahme von 800- 2000 IE Vitamin D. Die tägliche Kalziumzufuhr sollte 1500mg nicht überschreiten.
Spezifische medikamentöse Therapie
Um Knochenbrüchen vorzubeugen, wird bei der manifesten Osteoporose eine spezifische medikamentöse Osteoporosetherapie eingeleitet. Die oben erwähnte Basistherapie ist neben der spezifischen medikamentösen Osteoporosetherapie unerlässlich.
Die Therapiedauer beträgt 3 – 5 Jahre. Die Medikamente der ersten Wahl sind vor allem die Bisphosphonate, die einen weiteren Knochenabbau wirksam verhindern und die vorhandene Knochenmasse stärken. Die Bisphosphonate werden als Tablette einmal wöchentlich oder einmal monatlich eingenommen. Es gibt auch Spritzen und Infusionen, die einmal halbjährlich (Denosumab) bzw. einmal pro Jahr (Zoledronat) verabreicht werden. Die Bisphosphonate der ersten Wahl sind das Alendronat, das Ibandronat, das Risedronat und das Zolendronat.
Weitere Präparate, die alternativ bei der Osteoporose eingenommen werden können sind das Raloxifen als selektiver Östrogen-Rezeptor-Modulator und das Strontium Ranelat. In seltenen therapieresistenten Fällen kann man eine knochenaufbauende Therapie mit Rosezumab oder Teriparatid (Parathormon) durchführen.